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13.11.2020 Vor 50 Jahren - Flugzeuge landen auf A1

Die A1 als Flugplatz


Beitrag SRF

Fasten your seat belts! Kaum zu glauben, aber aus Sicht der A1 könnte man in Anlehnung an den Werbespot für den Zürcher öV fast schon sagen: Ich bin auch eine Landebahn.

Unsere Paradeautobahn, die A1, hat eine heute kaum noch bekannte Nebenaufgabe. Sie diente auch als Militärflugplatz. Wir haben in Wikipedia einmal nachgeschaut und sind fündig geworden:

Bei der Planung des Nationalstrassennetzes wurde die Forderung der Schweizer Luftwaffe nach Ausweichlandepisten berücksichtigt. Auf verschiedenen Abschnitten wurde eine gerade Linienführung von etwa 2 km Länge gewählt. Die Leitplanken wurden durch Stahlseile ersetzt und konnten bei Bedarf innerhalb weniger Stunden von der Truppe entfernt werden.

Nach einer Reinigung der Fahrbahnen, dem Aufmalen der Landezeichen und dem Einrichten der Funkverbindungen konnte ein solches Teilstück von Flugzeugen benutzt werden. Die meisten Mittelstreifen an Autobahnen sind heute wieder befestigt. Das vorerst letzte «landetauglich» erstellte Stück Autobahn dürfte das in den 1990ern eröffnete A1-Teilstück Murten – Payerne sein, parallel zur Piste des Militärflugplatzes Payerne.

Der Einsatz von Flugzeugen wurde sporadisch durch WK-Einheiten praktisch erprobt. Das erste Teilstück bei Oensingen wurde am 16. September 1970 von 12 bis 15 Uhr für eine militärische Übung eingesetzt, die charakteristisch war für den Kalten Krieg. Die Geheimhaltung im Vorfeld war dementsprechend gross. Alle unnötigen Bekanntmachungen wurden vermieden, dennoch wohnten viele Zuschauer dem Spektakel bei und die Medien berichteten darüber.

Die durch das Flieger- und Flugplatzregiment 3 mit der DH.112 Venom durchgeführte Übung stellte grosse Ansprüche an die Infrastruktur und an das Können der Piloten. Die Übung verlief erfolgreich und mit guten Erfahrungen, die als Lehrstück für weitere Lande- und Startübungen auf anderen Abschnitten des schweizerischen Netzes dienten, letztmals 1991 im Tessin.

(Quelle: wikipedia)